DAS LEBEN IST KOMPLIZIERT, WENN MAN NICHT ÜBER DIE NÖTIGEN HILFSMITTEL VERFÜGT.
Lebe unbegrenzt
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Bei Menschen mit PKU ist die Funktion der Phenylalaninhydroxylase (PAH) beeinträchtigt. Das Enzym ist nur eingeschränkt funktionstüchtig oder fehlt ganz. Dadurch kann Phenylalanin (Phe) nicht oder nicht vollständig abgebaut werden. Die essentielle Aminosäure Phe kommt in allen proteinhaltigen Lebensmitteln (z. B. Nüssen, Fleisch, Eiern, Milchprodukten) und in Süßstoffen wie Aspartam vor.1
Wird eine zu große Menge Protein aufgenommen, reichern sich hohe Phe-Konzentrationen im Blut und somit im Gehirn der Menschen mit PKU an. Dadurch wird das Gleichgewicht der Neurotransmitter gestört oder es kommt sogar zu einer direkten Hirnschädigung. Neurologische Symptome wie Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, Depression und Angst können die Folge sein.2
PKU ist eine autosomal-rezessive Erkrankung. Das bedeutet, wenn beide Eltern Träger des PKU-Gens sind, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, dass ihr Kind an PKU erkranken wird.4 In nahezu allen europäischen Ländern wird mittlerweile im Rahmen des Neugeborenenscreenings auf PKU getestet.
Noch vor kurzem glaubten Ärzte, dass die PKU keine Auswirkung mehr auf die Gehirnfunktion habe, sobald das Gehirn voll entwickelt ist – also ab dem Teenageralter. Heute steht jedoch fest, dass ein erhöhter Phe-Blutspiegel zu kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen führen kann – egal in welchem Alter. Folglich ist PKU lebenslang behandlungsbedürftig.5
Um den Phe-Blutspiegel unter Kontrolle zu halten, sind eine strikte Diät und/oder eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Die strikte Diät ist für Erwachsene eine enorme Belastung. Sie wirkt sich auf die Lebensqualität sowie zwischenmenschliche Beziehungen aus. 6,7
Hohe oder instabile Phe-Blutspiegel können bei Erwachsenen folgende Auswirkungen haben:8,9
Menschen mit PKU weisen auch mehrere körperliche Begleiterkrankungen auf, einschließlich starkes Übergewicht, Nierenfunktionsstörung mit Bluthochdruck und Osteoporose.10
Die Einhaltung einer Phe-armen oder Phe-freien Ernährung erfordert eine sorgfältige Planung und viel Disziplin. Liegen jedoch bereits Intelligenzminderung und/oder kognitive Einschränkungen vor, erschwert dies die Situation zusätzlich. Wird die Diät nur unzureichend eingehalten, verstärken sich die Symptome weiter – ein Teufelskreis für PKU-Patienten.7,9
Insbesondere Patienten im jungen Erwachsenenalter haben ihre PKU häufig nicht gut unter Kontrolle. Dies ist vermutlich auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, etwa einem hektischen Alltag oder der Schwierigkeit, bei gesellschaftlichen Anlässen „PKU-taugliche“ Lebensmittel vorzufinden bzw. angeboten zu bekommen. Aber auch die limitierte Zahl an spezialisierten Zentren für Erwachsene mit PKU macht den Patienten das Leben nicht leichter.11
Selbst wenn Menschen mit PKU, ihre Diät einhalten, kann sich dies negative auf bestimmte Lebensbereiche auswirken: 34 % der Patienten berichten über Probleme mit Freunden, Angehörigen oder Partnern und 44 % fühlen sich sozial ausgegrenzt.7
Mehr darüber, was die Live Unlimited PKU-Kampagne unternimmt, um eine Veränderung zu bewirken, erfahren sie hier
Diese Kampagne wurde gemeinsam mit folgenden Patientenorganisationen entwickelt: AMMeC und Cometa ASMME (Padua) (Italien), Les Feux Follets (Frankreich), Svenska PKU-föreningen (Schweden), PKU Aile Derneği (Türkei) und FEEMH (Spanien). Finanziell unterstützt wurde sie von BioMarin.
Auftragsnummer: EU/PKU/0907 | Erstellt im: Juni 2019